MENÜ

Businessplan

Wozu baucht es einen Businessplan?

Ein Businessplan, auch «Geschäftsplan», «Geschäftsmodell» oder «Unternehmungsplan» genannt, ist eine systematische Darstellung der bisherigen und geplanten Entwicklung eines Unternehmens oder eines Teils desselben. Er beantwortet die folgenden Fragen:

  • Status Quo: Wo stehen wir heute?

  • Vision: Was wollen wir erreichen? Welches sind die Geschäftsziele?

  • Strategie: Wie wollen wir die gesetzten Ziele erreichen? Mit welchen übergeordneten Strategien und welchen konkreten Massnahmen?

  • Ertrag: Welches sind die quantitativen Auswirkungen?

Entgegen der weit verbreiteten Auffassung, wird der Businessplan nicht nur für mögliche Finanzierungs- und Investitionspartner/innen erstellt; seine primäre Funktion ist es, ein Führungs-, Controlling- und Entwicklungsinstrument für Geschäftsinhaber/innen zu sein. Ein Businessplan wird nicht einmalig aufgesetzt und festgenagelt. Er ist ein laufendes Projekt und sollte als Instrument regelmässig angepasst und überdacht werden.

Mit Hilfe eines Businessplans lassen sich die unternehmerischen Aktivitäten für die nächsten drei bis fünf Jahre planen, koordinieren und übersichtlich festhalten. Der Businessplan dient als Richtschnur für die Umsetzung der geplanten Massnahmen und für die laufende Überwachung der Umsetzungsfortschritte. Darüber hinaus ist das Verfassen eines Businessplanes eine ideale Chance, das eigene Konzept, den eigenen Betrieb oder das Projekt noch einmal kritisch zu hinterfragen und auf Herz und Nieren zu prüfen.

Wann erstellt man den Businessplan

Ihr Businessplan-Projekt bleibt überschaubar, wenn Sie es in gut zu bewältigende Teilaufgaben gliedern und Schritt für Schritt vorgehen:

  • 1. Standortbestimmung durchführen

    Sie ermitteln mittels konkreter Fragen die aktuelle Situation Ihres Hotels (Selbstanalyse) sowie dessen Umfeld (Umfeldanalyse). Resultat: Sie kennen den Handlungsbedarf sowie die Schlüsselfragen, die im Businessplan zu beantworten sind.

  • 2. Geschäftskonzept entwickeln

    Sie formulieren Ihr Geschäftskonzept und prüfen es auf seine Marktchance sowie seine wirtschaftliche Machbarkeit.
    Resultat: Sie wissen genau, womit, wie und wieviel Geld Sie verdienen wollen – und wo Sie allenfalls Ihr Geschäftskonzept optimieren sollten.

  • 3. Businessplan verfassen

    Sie verdichten die Resultate der Standortbestimmung und Ihr Geschäftskonzept systematisch zu einem professionellen Businessplan.

    Ein Businessplan enthält standardmässig die im nächsten Abschnitt aufgeführten Elemente. Deren Inhalt und Gewichtung sind individuell an Ihr Hotel beziehungsweise an die zu bearbeitenden Schlüsselfragen anzupassen. Ihr Businessplan sollte jedoch nicht mehr als 20 bis 30 Seiten plus Beilagen umfassen. Qualität vor Quantität!

  • 4. Umsetzung und Kontrolle

    Sie überprüfen mittels regelmässiger Soll-Ist-Vergleiche, ob Ihr Hotelunternehmen auf Zielkurs ist und ob die im Businessplan festgelegten Massnahmen wirksam umgesetzt werden. Bei Bedarf leiten Sie rechtzeitig Korrekturmassnahmen ein.

Was gehört in den Businessplan?

Ein Businessplan sollte die folgenden Punkte beinhalten:

  • 1. Zusammenfassung (Management Summary)

    „Businessplan in Kurzform“: Kurze und prägnante Zusammenfassung des Businessplans auf maximal zwei Seiten. Nach dem Lesen dieser beiden Seiten sollte der/die Empfänger/-in im Grossen und Ganzen über den Inhalt des Businessplans Bescheid wissen.

  • 2. Hotelbetrieb

    Sie geben aussenstehenden Leser/innen einen kurzen und prägnanten Überblick über Ihren Hotelbetrieb.

  • 3. Geschäftskonzept

    Sie erläutern die Eckpfeiler Ihres Geschäftskonzepts

  • 4. Dienstleistungsangebot

    Sie stellen Ihr Dienstleistungsangebot dar und zeigen auf, warum es für welche Zielgruppe attraktiv ist.

  • 5. Märkte

    Sie zeigen den Adressaten Ihres Businessplans, dass Sie den Markt, in dem sich Ihr Hotel bewegt, kennen und leiten daraus Schlüsse über die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit Ihrer Geschäftsidee ab.

  • 6. Konkurrenz

    Sie zeigen auf, welches die wichtigste Konkurrenz Ihres Hotels ist – und wie sich das Angebot Ihres Hotels von dieser abhebt.

  • 7. Marketing

    Sie stellen dar, wie Sie das Leistungsangebot Ihres Hotels vermarkten.

  • 8. Infrastruktur und Leistungserbringung

    Sie erläutern, mit welcher Infrastruktur und welchen organisatorischen Massnahmen die von den Gästen gewünschten Leistungen erbracht werden.

  • 9. Management und Organisation

    Sie stellen dar, wer in Ihrem Unternehmen für was zuständig und verantwortlich ist und wie die Planung und das Controlling funktionieren.

  • 10. Risiken

    Sie zeigen Unsicherheiten und Risiken für Ihr Hotel auf sowie Massnahmen zu deren Bewältigung. Hierfür anerbietet sich beispielsweise eine SWOT-Analyse.

  • 11. Aktionsplan

    Sie stellen dar, wie Sie die in den vorhergehenden Kapiteln definierten Vorhaben in die Tat umsetzen wollen.

  • 12. Finanzen

    Sie setzen Ihre Ziele und Massnahmen in Form einer Planerfolgsrechnung beziehungsweise eines Budgets in finanzielle Werte um. Die Planzahlen müssen erklärt werden, damit sie für den/die Leser/in nachvollziehbar sind. So ist z.B. ein Beherbergungsertrag ohne Angaben zu Logier- oder Zimmernächten sowie den entsprechenden Raten nicht aussagekräftig.

    Ebenfalls wird in diesem Abschnitt dargestellt, wie der Betrieb oder das Projekt mit Fremd- und Eigenkapital finanziert wird.

  • 13. Anträge

    Sie formulieren allfällige Anträge an die Adressaten und Adressatinnen Ihres Businessplans.

  • 14. Beilagen

    Verschiedene informative Unterlagen zur Ergänzung des Businessplans (z.B. Baupläne, Moodboards, CVs der Verfasser/in etc.).

Damit ein Businessplan seinen Zweck erfüllt und auch von Dritten, wie möglicherweise Finanzierungspartnern und Finanzierungspartnerinnen (z.B. Banken) oder Gutachterinnen und Gutachtern, interpretiert und entsprechend angewendet werden kann, muss er vollständig sein. Das Betriebskonzept muss nachvollziehbar beschrieben werden. Auch wie das Produkt in den Markt eingeführt werden soll, muss sich der Leserschaft erschliessen. Eine Planerfolgsrechnung ohne zugehöriges Betriebskonzept genügt nicht.